Salzburg. Professionelles Facility Management (FM) durch externe Dienstleister ermöglicht Unternehmen aller Größenordnungen, sich voll und ganz auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Die Auslagerung von Dienstleistungen wie Haustechnik, Reinigung oder IT steht vor allem bei Kleinstunternehmen hoch im Kurs. Wie eine neue Untersuchung belegt, haben aber die Anbieter vor allem größere KMU im Visier, während bedarfsorientierte Lösungen für die Kleinsten völlig fehlen.
Neue Untersuchung offenbart Marktchancen für die FM-Branche
Mag. Werner Pfeiffenberger, MBA ist seit mehr als 15 Jahren Geschäftsführer des Techno-Z in Salzburg und kennt die Bedürfnisse von KMU aus eigener Erfahrung. Im Rahmen seiner Untersuchung „Facility Management bei Kleineren und Mittleren Unternehmen“, die am Internationalen Facility Management Kongress in Wien im November 2016 erstmals präsentiert wurde, hat Pfeiffenberger die Angebots- und Nachfrageseite von Facility Management Services nun wissenschaftlich analysiert.
Die Ergebnisse sind von hoher Relevanz für die FM-Branche. Denn: „Kleinstunternehmen – das sind nach geltender Definition Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern und einem Jahresumsatz unter zwei Millionen Euro - weisen zwar die höchste Bereitschaft auf, FM-Leistungen auszulagern“, sagt Pfeiffenberger, „allerdings gaben alle befragten Kleinstunternehmen an, nie ein entsprechendes Angebot von einem Dienstleister erhalten zu haben.“
Das KMU-Paradoxon
Pfeiffenberger spricht in diesem Zusammenhang von einem „KMU-Paradoxon“. „Von den Anbietern werden in erster Linie mittlere Unternehmen von 50 bis 249 Mitarbeitern umworben“, erklärt der FM-Experte. „Bei diesen gibt es aber wiederum eine hohe Tendenz zum ‚Selber-Machen‘, also Facility Management als Linienfunktion in das Unternehmen zu integrieren.“
Die Gründe für den einseitigen Marktzugang durch die Anbieter liegen für Pfeiffenberger auf der Hand. „Die Dienstleister sind oft der Meinung, dass sie bei größeren Kunden rascher ihre Geschäftsziele erreichen können. Das ist eine Fehlannahme: Denn bei diesen Unternehmen ist die Bereitschaft zum Outsourcing eher niedrig, außerdem ist der Wettbewerb hoch. Es lohnt sich also, neue Konzepte zu entwickeln, um die Bedürfnisse von Kleinstunternehmen befriedigen zu können. Die Facility-Management-Branche darf kleine Betriebe nicht mehr länger ignorieren.“
Maßnahmenkatalog für Zielgruppe KMU
Ausgehend von seiner Untersuchung hat Pfeiffenberger einen Maßnahmenkatalog entwickelt, wie die Zusammenarbeit von FM-Dienstleistern mit Kleinstunternehmen für beide Seiten ein gutes Geschäft werden kann. „Kleinstunternehmen brauchen ergebnisorientierte Angebote, einfache Verträge und vor allem Sharing-Konzepte zur Kostenoptimierung. So sollen sich Unternehmen, die z. B. in einem Gebäude oder einem Gebäudekomplex arbeiten, zu einer Kundengruppe bündeln und sich dadurch die Kosten aufteilen. Diesen Bedarf müssen Anbieter professioneller Facility-Management-Dienstleistungen in Zukunft viel stärker berücksichtigen.“
Wie das konkret funktioniert, zeigt Pfeiffenberger im Techno-Z vor. Am Standort Salzburg-Itzling sind 90 technologieorientierte Betriebe und Forschungseinrichtungen beheimatet, die auf gemeinsame Facility-Management-Dienstleistungen zurückgreifen. Darunter fallen z. B. die Haustechnik, Parkraumbewirtschaftung, Sicherheits- und Zutrittssysteme, ein elektromobiles Carsharing-Konzept, Dienstnehmerwohnungen, Kinderbetreuung und Catering.
Der Ansatz hat sich offenbar bestens bewährt: Laut einer internen Umfrage kann das Techno-Z mit einer überdurchschnittlich hohen Kundenzufriedenheit punkten. Das belegt auch die Auslastungsrate, die seit Jahren bei 99 Prozent liegt.
Rückfragehinweis
Mag. Monika Sturmer, Techno-Z Verbund GmbH
monika.sturmer@techno-z.at +43 662 45 48 88 143